Wie wird Schnaps selbst gemacht?

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  • Eintrag Nr. 4589

    Jason | Oberösterreich, 14.12.2022 09:37:48

    Hallo Aus O.Ö,.

    Ich habe am eine Maische aus Quitten angesetzt. Beim Einmaischen bin ich wie in Ihrem Scriptum bzw. Buch vorgegangen.

    Doppelte Menge Verflüssiger, ein Drittel Wasser, die Hälfte der Quitten habe ich vor dem Einmaischen gekocht da ich die Anmerkung leider zu spät gelesen habe.

    nun meine Fragen:

    Die Feststoffe der Maische sind noch nicht abgesunken, die Maische sollte also noch gären, aber aus dem Gärspund kommt kein Gärgas mehr (seit 2 Wochen). Wenn ich das Fass öffne höre ich jedoch immer noch ein leises Knistern und wenn ich die Maische aufrühre ist sie noch schaumig. Muss ich mir Sorgen machen dass sich der Gärspund nicht mehr hebt?

    Alkoholgehalt derzeit ca. 15 %


    Vielen Dank für die Antwort und schöne Feiertage,


    Jason

    Antwort

    Gemäß Ihrer Beschreibung ist alles in Ordnung, es gärt halt noch. Dass die Gärung im Lauf der Zeit immer langsamer wird, ist ebenso vollkommen normal. Dass der Gärspund nicht mehr blubbert ist nur ein Zeichen, dass das Fass nicht komplett luftdicht ist. Macht aber nichts, solange keine Fruchtfliegen ins Innere gelangen. Gärung ist zu Ende, sobald der Fruchthut abgesunken. Bis dahin ab und zu umrühren, nicht mehr so oft wie am Anfang, d.h. circa einmal pro Woche bzw. alle zwei Wochen. Sofern hochgradig vergoren, danach dann zumindest sechs Monate stehen lassen, ansonsten nach spätestens 2 Wochen brennen.

  • Eintrag Nr. 4588

    Rudi.K | DE, 11.12.2022 12:04:58

    Hallo,

    eine hochgradig angesetzte Apfelmaische gärt nun seit ca. 7 Wochen vor sich hin, die letzten 14 Tage eher verhalten.

    Die Messungen mit Vinometer schwanken immer zwischen 17 und 18%, der Zuckergehalt lt. Refraktometer bei 21%. Über die Ungenauigkeit bin ich mir schon bewusst, da die Probe zudem noch etwas trüb ist. Was mich halt nur wundert ist, dass sich die Werte trotz Gäraktivität nicht großartig mehr verändern. Nach wie vor ist auch beim Rühren immer noch etwas Perlschaum zu erkennen.

    Beeinflussen sich hier Zucker und Alkohol in der jeweiligen Messung so dermaßen?

    Ich wollte die Maische eben, wie im Buch beschrieben, nach der Gärung gerne länger stehen lassen, bin mir aber nun nicht sicher, ob der Alkoholgehalt dafür ausreichend ist.

    Schmecken tut die Probe auf jeden Fall. Zwar noch etwas süß, aber ordentlich fruchtig allemal und der Alkohol ist auch deutlich feststellbar.

    Desweiteren habe ich etwas "Bammel" wegen Methanol.

    In wie weit muss ich mir da Gedanken machen?

    Viele Grüße und einen schönen Advent.

    Antwort

    Dass die Gärung im Lauf der Zeit immer langsamer wird, ist vollkommen normal. Und eine langsame Gärung erzeugt natürlich nicht mehr viel Alkohol...

    Ja, wenn beides, also Alkohol und Zucker, enthalten ist, können Sie die Messwerte sowohl von Alkohol- als auch von Zuckermessgeräten (egal ob Dichte- oder Brechungsindex-Messungen) schlichtweg vergessen.

    Bei Ihren Messwerten (obwohl nur grobe Schätzwerte) ist der Alkoholgehalt hoch genug um (jahrelang) lagerfähig zu sein.
    Methanol ist nur dann eine Gefahr, wenn dieser zur Maische bzw. zum Schnaps geschüttet wird. Also: jemand entwendet einen Kanister Methanol aus einem Chemikalienlager und mischt dass dann mit ganz normalem Schnaps. Das ist dann das tödliche Gift weswegen man am nächsten Tag in der Zeitung steht. Methanol entsteht bei einer normalen alkoholischen Gärung also bei weitem nicht in solchen Mengen. Wenn man hingegen sauber und entsprechend dem Stand der Technik einmaischt (wie in nahezu jeder Literatur zum Thema beschrieben), hat man nichts zu befürchten.


    Danke, wünschen wir Ihnen ebenso!

  • Eintrag Nr. 4586

    PeterK | OÖ, 02.12.2022 09:41:21

    Guten Tag,

    ich möchte mich in naher Zukunft mit meinen Gin-Variationen als legaler Erzeuger positionieren, da hat sich aber die Frage mit der Legalität aufgetan... Ich bin weder Abfindungsbrenner noch Verschlussbrenner, daher tue ich mir etwas schwer herauszulesen was ich jetzt melden soll? Den Alkohol zum Brennen kaufe ich zu, der ist dannja schon versteuert.

    Muss ich somit nur die Alkoholreinigung anmelden? Gilt dies dann auch für die Geistherstellung oder brauche ich da wieder Eigenobst....?

    Antwort

    Stimmt, das Destillieren von bereits versteuertem Alkohol ist als "Alkoholreinigung" anzumelden, ein zweites Mal muss die Alkoholsteuer natürlich nicht mehr gezahlt werden. Die Alkoholreinigung ist trotzdem genauso meldepflichtig wie das Brennen einer Maische. Um Alkohol destillieren zu dürfen benötigen Sie ein Brennrecht. Am besten beim Amt erkundigen, was zu tun ist, wenn Sie nicht über Eigenobst verfügen, was eigentlich die Voraussetzung für ein Abfindungsbrennrecht ist.

  • Eintrag Nr. 4585

    Durin | Khazad-Dum, 01.12.2022 16:11:52

    Hallo!

    Ich würde demnächst gerne meine 30l Pot Stil kalibrieren wie im Buch beschrieben mit "billigem" Weißwein!

    Muss der Kessel dafür voll sein oder reicht z.B. 1/4 voll?

    Ich musste letztens festellen dass der gute Tetrapack Wein mittlerweile deutlich mehr kostet als früher...

    Danke

    Antwort

    Ja, zumindest 2/3 bis 3/4 befüllen. Der Leerraum wirkt sich auch auf das Destillationsverhalten aus.

  • Eintrag Nr. 4584

    Dwalin | Erebor, 28.11.2022 16:21:22

    Hallo!

    Im Buch beschreiben sie dass bei einer Destille bis 10l die Flamme so eingestellt werden muss, dass es aus dem Kühler schnell tropft/moderat herausrinnt...

    Gilt das auch für eine 30l Destille?

    Habe vor Kurzem ca 15l Apfelmaische gebrannt, das ganze hat ca 4 Stunden gedauert - kommt das in etwa hin?

    Tatsächlich war es sehr schwer die Heizung einzustellen - entweder es ronn heraus oder tropfte nur langsam....

    Danke

    Antwort

    Das Kriterium ist moderates köcheln, nicht starkes kochen. Ob's dann rinnt oder tröpfelt hängt natürlich von der Menge ab die da so vor sich hin köchelt. Ja, das dauert Stunden.

  • Eintrag Nr. 4583

    Rainer  | Österreich , 22.11.2022 19:21:02

    Hallo,

    Ich bin noch Anfänger in Sachen Schnaps brennen,

    Muss ich das Brennen von Feinbrand extra anmelden?

    (Steuer hab ich ja dann schon bezahlt)

    Danke für eure Antworten,

    Lg

    Antwort

    Jeder Destillationsvorgang von Alkohol ist in Österreich meldepflichtig. Wenn dazu bereits versteuerter Alkohol verwendet wird, ist die Alkoholsteuer selbstverständlich kein zweitesmal zu bezahlen, ansonsten gibt es keinen Unterschied bei der Brennmeldung. Doch, eines: im online-Formular zur Brennmeldung ist der Karteireiter "Alkoholreinigung" anzuklicken und auszufüllen.

  • Eintrag Nr. 4582

    Nispero Gun | Spanien, 14.11.2022 07:35:14

    Hallo zusammen, ich habe im Feb. eine hochgradige maische von loquat/nispero/jap. Wollmispel angesetzt, achtung: mit den kernen! Alc. Ca. 16%,der Wein hat wumms! Aber durch die Kerne ein extrem Geschmack nach Amaretto Bitter Mandel.!! Klar das sind die Kerne. Nun die frage: ist das blausäure und die maische für den Kompost. Wer die frucht kennt weiß wie aufwendig es ist die Kerne zu entfernen.

    Antwort

    Nein, nicht für den Kompost, mit Kupferdestille bzw. Kupferwolle im Helm/Steigrohr destillieren, wünsche gutes Gelingen!

  • Eintrag Nr. 4581

    CH | GER, 06.11.2022 17:27:49

    Guten Abend,

    ich bin stolzer Besitzer einer Deluxe-Destille und habe fragen zum Thermometer bzw. zur Kalibrierung.

    Ich habe heute Korn auf 12 Prozent verdünnt und destilliert. Als das gesamte destillat 51 % vol hatte, zeigte das Thermometer 94 grad an.

    Ausgangsmenge waren 1,25 l und destillatmenge lag bei 215 ml.

    Mich irritierten die 94 grad Thermometeranzeige, daher habe ich das Thermometer nach dem brennvorgang in kochendes Wasser gehalten. Dort hat es 102 grad angezeigt.

    Passen aus ihrer Sicht die Werte?

    Im Anschluss habe ich eine quittenmaische destilliert bis das Thermometer 94 grad angezeigt hat. Hier müsste dann ja der nachlauf starten. Das gesamte destillat hatte zu dem Zeitpunkt aber noch 65 % vol. Dies erscheint mir recht hoch... aber sensorisch hätte ich auch jetzt gestoppt.

    Einstecktiefe des Thermometer habe ich markiert und war somit immer identisch.

    Sollte ich das Thermometer tauschen? Oder 94 grad als zukünftigen nachlaufbeginn berücksichtigen?

    Viele Grüße

    CH

    Antwort

    Sie können das Thermometer, sobald Sie ca. 51 - 52 %vol erreicht haben, auch ein wenig aus dem Stutzen ziehen, bis es 91°C anzeigt. Natürlich darf sich die Position vom Stopfen auf dem Thermometer bei den nachträglichen Destillationen dann nicht mehr ändern. Wenn Sie auch sensorisch der Meinung sind, den Übergang zum Nachlauf richtig erwischt zu haben, ist gemäß Ihrer Beschreibung alles in Ordnung.

  • Eintrag Nr. 4580

    Dwalin | Erebor, 02.11.2022 16:12:34

    Hallo!

    Ich habe vor geraumer Zeit Haselnüsse in 55% neutral alk angesetzt und die ganze Geschichte in einem Kunststoffeimer mehrere Wochen ziehen lassen, dann habe ich es gebrannt!

    Hinterher habe ich erst darüber nachgedacht dass der Kunstoffeifmer und der hohe Alk gehalt sich nicht so vertragen könnten...

    Das Destillat lagert nun bei mir im Keller - muss ich mir Gedanken machen das was giftiges mit herausdestilliert wurde?

    Vor dem Brennen habe ich den Ansatz auf 20% herabgesetzt mit frischen Nüssen im Aromakorb!
    Insgesammt habe ich mir mehr Aroma gewünscht und es schmeckt auch noch sehr scharf!

    Danke vorab


    Antwort
    Optimal ist Kunststoff natürlich nicht, es hängt aber von der Art / Qualität des Kunsstoffes ab, ob das Ganze besser weggeschüttet werden soll oder nicht. Ich persönlich rate jedem davon ab, seine hochprozentigen Spirituosen in Kunststoffgefäßen zu lagern, obwohl Billigschnäpse im Großhandel durchaus in 5-Liter-Kanistern angeboten werden. Wenn, dann könnten sich auch flüchtige Bestandteile herausgelöst haben, d.h. die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass die Verunreinigung auch im Destillat zu finden ist.

    Die Schärfe hängt vom Ansatzalkohol ab, habe bemerkt, dass Korn im Destillat wesentlich milder ist als destillierter Wodka oder destillierter Neutralalkohol. Keine Ahnung warum das so ist. Um mehr Aroma zu bekommen am besten die Hinweise in unserem Buch zum Thema Haselnuss beachten.

  • Eintrag Nr. 4579

    Jw | NÖ, 30.10.2022 17:35:42

    Kupfer ist ein essentielles Spurenelement im Körper. Bei einer Blutprobe ist Cu kein Standardparameter. Cu ist wichtig für Gehirn, Energie und 50 Enzyme. Daher meine Frage: Wieviel Kupfer ist im Destillat im Vergleich zu einer Niro oder Glasdestille ?

    Antwort

    Das hängt vom Gehalt an leicht flüchtigen Säuren in der Kesselfüllung ab, von der Kupferqualität (Härte), der inneren Oberfläche vom Kühlteil und natürlich der Verweildauer vom Dampf / Destillat im Kühlteil. Der Grenzwert im Trinkwasser liegt bei 2 mg/l. Sollte im Destillat tatsächlich eine dermaßen hohe Kupferkonzentration vorliegen, wäre das bereits an der Anlage selbst bemerkbar (diverse Schäden wie Lochfras usw.) und auch im Destillat sichtbar (starke Färbung). Wenn Sie sich bei Ihren Maischen über dieses Thema Gedanken machen müssen, haben Sie beim Einmaischen einiges grundlegend falsch gemacht... Daher beim Einmaischen am besten so vorgehen, wie in unserem Buch "Schnapsbrennen als Hobby" sehr ausführlich und für Laien leicht verständlich beschrieben.

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