Die Destillation von Schnaps

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Geschmackstest

Kao am 23.07.2007 21:55:59 | Region: Bayern
Hallo!

Ich habe nach den Vorgaben auf einer Internetseite (URL weiß ich leider nicht mehr) Zuckermaische vergoren und gebrannt. Dazu habe ich ca. 250g Rafinade Zucker in 1L warmen Wasser aufgelöst und Backhefe dazugegeben. Das das nicht optimal ist, ist mir klar. Ich wollte nur sehen ob ich eine kleine Menge trinkbaren Alkohol herstellen kann.
Jetzt war auf dieser Seite auch ein Geschmackstest erwähnt, um Methyl-Alkohol zu erkennen. Dieser soll bei Zuckermaische durch verunreinigungen im Zucker entstehen (daher oben auch die Marke erwähnt).
Leider ist der Test nicht weiter beschrieben. Nachdem ich nun gebrannt habe (Vor- und Nachlauf abgetrennt) habe ich also mit dem Finger das Destillat probiert. Es brannte einfach wie Billigwodka und das brennen auf der Zunge ließ auch nach 10 Min und mehrmaligen Mund ausspühlen nicht nach. Könnte dies ein Anzeichen für viel Methylalkohol sein, oder ist es einfach das hochprozentige Destillat?

RE: Geschmackstest

rufus am 25.07.2007 08:03:29 | Region: xxx
hallo kao,

in allen alkoholischen erzeugnissen, ausser industriell gereinigtem alkohol, befindet sich methanol. es ist bis zu einem gewissen grenzwert zugelassen.
ich habe den eindruck, das viele die gefährlichkeit von methanol in geringen mengen hier überschätzen.
methanol lässt sich bei der alkoholischen gärung einfach nicht vermeiden und gelangt eben auch ins destillat.
nun kann aber kein fremder dir sagen ob du genug oder zu wenig vorlauf abgetrennt hast.
allerdings gibt es ein paar verfahren, die auch einem anfänger ermöglichen vorlauf sicher abzutrennen. zb. das destillat in kleinen gefäßen auffangen und der reihe nach zu verkosten. im allgemeinen ist in der reihe ein deutlicher übergang zwischen vor-, mittel- und nachlauf zu merken
frisch gebrannter schnaps schmeckt immer scharf.
bei mit backhefe erzeugtem alkohol wirst du ohnehin eine menge anderer nebenprodukte haben und die machen deinen schnaps sicher nicht milder.

RE: Geschmackstest

kao am 25.07.2007 18:48:00 | Region: Bayern
Danke für deine Antwort. Ich hatte gehofft es gäbe einen eindeutigen Geschmacksunterschied. Nachdem das Destillat abgekühlt ist, schmeckt es übrigens sehr mild und ein wenig nach Hefe. Werd es wohl einfach als Reinigungsalkohol nutzen und beim nächsten mal mit Schnapsgläsern arbeiten :)
Hab es auch mal angezündet, weil ich mich erinnere das Methanol doch stark bläulich abbrennt. Mein Destillat fackelt genau so wie Jelzin-Wodka. Ein leichter Blaustich, aber sonst nichts zu sehen.

Naja, auf ein neues. Ich würde gerne mit dem nächsten Destillat eine Art Jägermeister herstellen. Weiß zufällig jemand welche Kräuter da verwendet werden?