Die Destillation von Schnaps

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Zuckermaische; Gin

Rene Schmutz am 05.06.2017 23:07:32 | Region: Pichincha, Ecuador
Liebes Forum,

ich mache schon seit einigen Jahren unregelmäßig Fruchtschnäpse. Nun möchte ich mich zum ersten mal an einen Gin wagen und derzeit blubbert meine Zuckermaische vor sich hin...

Es mag sehr naiv sein und sicher gibt es eine einfache Erklärung, aber ich habe sie nirgends gefunden - daher meine dumme Frage:

Alle scheinen im ersten Brennvorgang immer zunächst den Neutralalkohol herzustellen und dann vor dem und während dem zweiten Brennvorgang die Botanicals beizufügen. Warum verbindet man das nicht? Also nach dem fermentieren der Zuckermaische die Botanicals rein, ziehen lassen und dann alles in einem Brennvorgang?
Wenn die Zuckermaische auf 15% kommt, muss man vermutlich nicht mal mehr viel strecken.

Dann habe ich noch zwei Fragen, die wohl je nach Rezept beide möglich sind:

Die Maische nach dem Kaltauszug strecken, oder erst brennen und dann strecken? Was sind die Vor- und Nachteile der Varianten?

Lasse ich die Zutaten des Kaltauszugs in der Maische beim brennen, oder hole ich sie vorher raus? Hier auch, bitte wieder Vor- und Nachteile?

Vielen Dank für Ihre Hilfe vorab!

PS.: Herr Schmickl: Ich habe hier im Forum gelesen, dass eine neuere Ausgabe Ihres Buches Gin-Rezepte enthält.
Ist das ein umfangreicher Teil, so dass sich der Kauf einer neueren Auflage lohnt?

Mit besten Grüßen
Rene Schmutz

RE: Zuckermaische; Gin

Schmickl am 06.06.2017 13:55:21 | Region: Kärnten
Stimmt, die vorletzte Auflage von "Schnapsbrennen als Hobby" wurde neu überarbeitet und streckenweise stark erweitert. Neben Gin werden Sie noch viele andere neue Rezepturen finden, nicht nur für Geiste.

Wir haben die Erfahrung gemacht, dass die sogenannte "vapour infusion" (wird von einigen Ginherstellern beschrieben und angewandt), also nichts anderes als die im Buch beschriebene Geistmethode, bei Gin ein sehr feines, detailreiches Geschmacksbild ergibt. Werden die Gewürze hingegen zuerst mit Alkohol mazeriert und der Alkohol danach destilliert, ist im Vergleich der Geschmack eher "verwischt, unscharf". Schwierig zu beschreiben. Am besten mehrere Methoden selbst ausprobieren und sich eine eigene Meinung bilden. Kurzer Erfahrungsbericht wäre schön. :-)

RE: Zuckermaische; Gin

Clandestino am 08.06.2017 00:22:53 | Region: Alpenkamm
Hola Schmutzli

Zuckermaische wird kaum geschmacklos sein: deshalb ziehen wir es vor diese erstmal zu brennen und wenn nötig mit Aktivkohle zu behandeln, um Hefegeschmäcker zu eliminieren - oder zu mindern. Insofern würden dein Gin mehr nach Hefen als nach Wacholder schmecken!
Legalize homedistilling!

RE: Zuckermaische; Gin

Rene Schmutz am 08.06.2017 14:43:23 | Region: Pichincha, Ecuador
Lieber Clandestino,

als ich das hier alles mit der Aktivkohle und dem "Superklar" gelesen habe, dachte ich mir das schon. Also gut - dann eben zwei mal brennen ;-)

Danke!

Beste Grüße,
Rene Schmutz