Die Destillation von Schnaps

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Tequila

were am 05.11.2012 13:57:47 | Region: Europa
Hallo - ich bin zurück ;)

Nachdem ich gestern abend gemütlich mit meinem Bruder Brände verglichen habe, kam das Gespräch auf den, bei Jugendlichen beliebten Zimt-Tequila.

Mein Bruder hatte einen Tequila mit Zimt angesetzt, der von einer jugendlichen Testperson ;) positiv bewertet wurde.

Wie immer, hatte ich dabei "dumme Ideen"...
Einfach gekauften Tequila anzusetzen erscheint mir eines Hobbybrenners, der auch vor Whisky nicht zurückschreckt nicht würdig- die Herausforderung ist da, ich bin geneigt sie anzunehmen.

Tequila, auch Mezkal genannt wird laut Wikipedia aus den Strünken der blauen Agave hergestellt. In einem speziellen Dampfgarverfahren wird daraus ein Sirup gewonnen, der dann vergoren und 2 mal gebrannt wird. Interessanterweise soll echter Tequila nicht durch Hefe, sondern mit Hilfe eines Bakterium (Zymomonas mobilis) entstehen.

Nun werde ich sicher nicht genügend Agaven für einen eigenen Tequila bekommen, zumal die Pflanzen bei Ernte 8-9 Jahre alt sein sollen, das dauert mir definitiv zu lange. Ist also die Idee damit gestorben?

Nein! So leicht lasse ich mich nicht abschrecken!

Im Handel ist ein Süßmittel namens Agavendicksaft erhältlich. Laut Bschreibung besteht dieser Dicksaft aus? Richtig!

"Zur Dicksaftgewinnung wird das Herz der Pflanze zerkleinert, das gewonnene Mus gepresst, der Saft gefiltert und eingedickt."

Das sollte für einen Tequilla-Hausbrand doch recht ähnlich hinkommen. Sorgen bereitet mir jedoch das Bakterium. Wo könnte ich sowas bekommen? Hat jemand eine Idee oder soll ich es doch mit Hefe versuchen?

RE: Tequila

Sergey Fährlich am 06.11.2012 17:50:30 | Region: Eurasien
Hi were,

unbedingt berichten! Ich würde es auch mit Hefe probieren. Wenn ich den Dicksaft erhalte, versuche ich es auch.

Tequila ist nach Whisky, Rum und Calvados das vierte Destillat, welches durch Holzfasslagerung exzellent wird (oder werden kann) und was man in etwa selbst probieren kann.

Im Netz findet man folgende Sorten:

Blanco oder Silver:
Klarer transparenter Tequila, auch 'weißer Tequila' genannt, der nach der Destillation sofort in Flaschen abgefüllt wird.

Oro oder Gold:
Diesem Tequila werden Farbstoffe (meist Zuckercouleur) zugegeben, um ihm eine goldene Farbe zu verleihen.

Reposado oder Rested:
Weißer Tequila wird in Fässern aus weißer Eiche für mehr als 2 Monate bis zu einem Jahr gelagert. Dies produziert einen weicheren Geschmack und eine blassgelbe Farbe.

Añejo oder Aged:
Weißer Tequila, die länger als ein Jahr in Eichenfässern (mit einem Fassungsvermögen von maximal 600l) lagern. Dadurch wird der Tequila besonders weich im Geschmack. Gleichzeitig nimmt er Aromen und Farbe vom Eichenholz an.

Reserva:
Der Reserva bildet eigentlich keinen eigenständigen Typ. Beim Reserva handelt es sich um einen Añejo, den manche Brenner bis zu 8 Jahre im Eichenfass lagern. Der Reserva reicht sowohl in Qualität als auch im Preis an die großen Spirituosen wie Whisky oder Cognac heran.

Insbesondere der letzte interessiert mich. Wird wohl ein neues Projekt. Zur Herstellung habe ich noch folgendes gefunden:

"In der Brennerei werden die Agavenherzen halbiert oder in größere Stücke geschnitten und anschließend bei Temperaturen zwischen 60 und 85° langsam geröstet. Bei diesem Prozess, der 50 bis 72 Stunden dauert, wandelt sich die Stärke in den Agavenherzen in Zucker um. Für einen Liter Tequila benötigt man etwa 7 kg Agavenherzen."

Arriba, abajo, al centro y a dentro!

S.F.

RE: Tequila

Hollyday am 08.11.2017 01:06:58 | Region: Rotenburg
20l Wasser 4kg blauer Agaven Sirup und Met Hefe das ergibt einen hervorragenden Brand. Sehr mild!
Ein Teil in Glas gelagert ein Teil in Eiche gelagert. Für die Abwechslung;-)