Die Destillation von Schnaps

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Kupferhartlot oder Silberhartlot ????

Peter K. am 15.04.2008 20:03:43 | Region: NRW
Hallo alle zusammen, ich habe eine Anlage die aus einem Edelstahltopf und Kupfergeistrohr, Kupferhut und Kupferkühler besteht. Der Topf ist mit dem Hut verschraubt. Trotzdem muss ich ein paar Stellen löten(Kupferhut besteht aus 2 Teilen). Erst habe ich weichgelötet, aber sofort nach den ersten Brennversuchen das Lot enfernt weil sich ein komischer Geschmack eingestellt hat. Nun habe ich hier Silberlot und Kupferlot zur Auswahl? Welches ist besser geeignet? In Silberlot steckt ja auch ein wenig Zinn drin, was nicht gerade gesund sein soll.

Gruß, Peter K.

RE: Kupferhartlot oder Silberhartlot ????

mikel am 16.04.2008 12:39:06 | Region: D
Hallo Peter,
generell ist zwischen Weich-(Arbeitstemperatur kleiner 450 Grad) und Hartlöten (Arbeitstemperatur größer 450 Grad) zu unterscheiden.
Als Lot kommen immer Metallegierungen zum Einsatz, dabei ist darauf zu achten, daß die Lote verschieden e Einsatzgebiete haben,z.B. Zinn-Blei-Silber Legierungskurzzeichen S-Sn96Ag4 geeignet für Kupferrohr,Edelstahl. Alle Weichlote bestehen aus einer Zinn-Blei oder Zinn-Blei-Kupfer/Silber Legierung.
Du musst auf die genaue Bezeichnung achten, z.B. geeignet für Trinkwasserleitungen.
Hartlote bestehen ebenfalls aus Legierungen Kupferlote aus Kupfer-Zink (Arbeitstemperatur 830-1100 Grad), Silberlote aus Kupfer-Zink-Silber (Arbeitstemperatur etwas niedriger), manche beinhalten auch Cadmium (Arbeitstemperatur noch niedriger, giftig für Lebensmitteleinsatz nicht geeignet!!!)
Weichlöten mit geeignetem Lot ist völlig ausreichend! Das sorgfältige Reinigen der Lötstelle nach dem Löten zur Entfernung der Flußmittelreste ist viel wichtiger und möglicherweise die Ursache des "Beigeschmacks" oder evtl. ein nicht geeignetes Lot
Viel Erfolg beim erneuten Versuch Mikel
P.S. Ich würde auch nach dem Löten erst einmal ein paar Durchläufe nur mit Wasser machen,damit sich "versteckte" Rückstände lösen. Destilliertes Wasser für den technischen Einsatz (Bügeleisen, Batterie, dieses natürlich nicht zum Verdünnen des Destillats) ist ja auch nicht verkehrt

RE: Kupferhartlot oder Silberhartlot ????

Michl am 16.04.2008 17:49:58 | Region: der wilde Süden...
Hallo Peter,

wenn Du Zeit zum lesen hast beschäftige mal die Suchfunktion dieses Forums mit dieser Frage, Du wirst feststellen (wenn Du es nicht schon getan hast...) das da die Meinungen ziemlich auseinandergehen.

Die einen Löten weich ohne Komplikationen, die anderen Löten hart weil sich bei Weichlot ggf. Bestandteile des Lotes im Alkoholdamf lösen. Alkoholdamf ist wohl sehr aggresiv.

Ich für meinen Teil habe da Kupfer Hartlot verwendet das zur Trinkwasserverrohrung auch geeignet ist. Allerdings muss ich sagen das es eine kleine Katastrophe war bis alles gelötet war. Da der vorhandene Gasbrenner es gerade noch so schaffte das Material heiss genug zu kriegen wars ziemlich langwierig. Das reinigen der Rohre war auch recht aufwendig weil alles wegen der hohen Temperaturen und der langen Lötdauer recht verzundert war. Wenn Du die Möglichkeit hast die Rohre mit einem Schutzgas zu füllen das den Luftsauerstoff aus den Rohren verdrängt hast Du hinterher weniger Arbeit mit dem reinigen, der Zunder ist mitunter recht schwer zu entfernen. Bei mir kam der Tipp mit dem Schutzgas leider erst als ich fertig war :-(

Es ist ja auch so, man baut sich ja nicht jeden Tag so eine Gerätschaft, wenns dann doch aufwendiger ist und man sich auf der "sichereren" Seite bewegt kanns ja kein Fehler sein.

Gereinigt habe ich mit Zitronensäure, Schwefelhaltigem Billigwein und jede Menge heissem Wasser zum Spülen. Die Rohre habe ich vor dem reinigen mit Zitronensäure mit so einem Poliervlies gesäubert um erst die groben verschmutzungen zu entfernen. Um in jedes Rohr schauen und besser reinigen zu können habe ich die eine oder andere Verschraubung mehr als nötig verwendet.

Alles ist so gebaut das ich mit einer langen Edelstahlstange an die ein Poliervlies gebunden ist reinigen kann.

Viel Erfolg beim bauen und Testen

Gruß, Michl

RE: Kupferhartlot oder Silberhartlot ????

harry am 22.04.2008 12:17:45 | Region: burgenland
Ich habe bei verschiedenen Materialien immer das Silberlot verwendet. Jedoch braucht man immer das passende Flussamittel, saubere mit Vlies gereinigte Oberfläche und eine Gas-Sauerstoff Anlage. Nachteil: das Silberlot ist nicht gerade billg, aber die Verbindung ist dafür für die Ewigkeit. Eine Reinigung mit Wasser oder Weindampf ist aber unumgäglich.
viel Spass beim löten
harry

RE: Kupferhartlot oder Silberhartlot ????

Peter K. am 23.04.2008 22:15:11 | Region: NRW
So, ich habe jetzt mit Kupferlot hartgelötet. Das sieht jetzt aus als wäre das Teil aus einem Guss. Habe es nach dem löten grob mit einer Drahtbürste gesäubert, danach in ein Zitronensäurebad gelegt,dann mit Wasser und Spülmittel gewaschen. Als nächstes 2 Gänge á 1,5L Tafelwein durchgejagt, danach nochmal mit Spülmittel und Wasser gereinigt, das müsste doch reichen oder?

Gruß, Peter K.

RE: Kupferhartlot oder Silberhartlot ????

Michl am 24.04.2008 21:48:09 | Region: der wilde Süden...
Hallo Peter,

mehr habe ich als Endreinigung auch nicht gemacht. Wie ich schon oben geschrieben habe, ich musste halt noch zusätzlich mit Poliervlies arbeiten um den Zunder zu entfernen und die Rohre blank zu kriegen. Wenn die Rohre innen blitzeblank und trocken sind ists gut.

Viel Erfolg & Geschmack !

Michl