Die Destillation von Schnaps

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Glasrundkolben

Hadria am 25.06.2003 21:41:42 | Region: Kärnten
Ja hallo,
Hat jemand Erfahrungen mit einem Glasrundkolben?
Kann da was anbrennen?
Eigendlich doch nicht,weil es immer von der mitte aus hoch wirbelt oder?
Und einen Anbrennschutz bekomme ich ja nicht durch den Normschliff.
Ich denke durch ungesiebte Maische kommt mehr Aromen zustande.
Deswegen die frage.
Noch was anderes,
Wenn ich Früchte einfriere,werden dann die Zellwende schon Verflüssigt?
Und ich kann mir die "Pektinase"(Verflüssiger,Antigel) ersparen?
Danke schonmal

RE: Glasrundkolben

Jürgen am 26.06.2003 11:29:47 | Region: Grünau
In meinem Rundkolben ist einiges angebrannt, leider. Du solltest die Maische vorher unbedingt filtrieren, der angebrannte Geschmack verdirbt alles.
Ich glaube, daß du dir durch das Einfrieren den Verflüssiger nicht ersparst. Mit dem Verflüssiger wird durch einen chemischen Prozeß die Zellwand abgebaut, das ist beim Einfrieren sicherlich nicht der Fall, sonst würden die Früchte danach anders aussehen. Durch das Frieren wird meines Wissens nach nur die Stärke in den Kartoffeln teilweise zu Fruchtzucker abgebaut, aber das wird dir in diesem Punkt sicherlich nicht helfen.

RE: Glasrundkolben

hans am 16.07.2003 14:30:30 | Region: brandland
Nimm doch nen sog. "Heizpilz", das ist ein elektrischer Heizer für so Rundkolben. Bissel wie ein Heizkissen, nur halbrund...

Was sie Sache mit den Zellwänden anbelangt:
Der Verflüssiger enthält Pektinase, die baut Dir das Pektin ab, so daß Deine Maische nicht gelieren kann. Mit den Zellwänden hat das nix zu tun, da die aus Zellulose sind. Trotzdem werden die Zellwände durch Einfrieren zerstört, da die sich bildenden Eiskristallite gewissermaßen die Zellen sprengen. Je langsamer man einfriert, desto größer werden diese Kristallite, und desto matschiger ist das Obst dann beim Auftauen - deshalb werben doch auch alle Hersteller von Tiefkühlkost mit "Schockfrosten" und "Luftsprühkühlung" usw. weil da der Einfriervorgang besonders schnell geht, und das Gefriergut bei Auftauen einfach nicht so matschig ist.

Wenn Du mal was einfrierst, solltest Du das also in einem besonders kalten Kühlschrank machen, und zwar in kleinen Portionen... und wenn Du Maische machst, kannst auch einfrieren, mußt aber nicht. Die Hefe macht sich schon selber die Zellwände klein - in der Natur hilft ihr ja auch keiner. Antigel kannst Dir aber auch sparen, da das Pektin eh beim Gären zerlegt wird, es schäumt halt nur dabei. Das ist mehr was fürs Weinmachen, wo man vor dem Gären schon die Früchte entsaften will.

und an Jürgen: durch Frieren wird nix enzymatisch abgebaut, schon gar nicht Stärke - dazu brauchts Amylase und Maltase bei vernünftiger Temperatur.

der Hans