Die Destillation von Schnaps

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Feigenschnaps!!

Schorsch am 12.07.2005 14:57:49 | Region: Mittelfranken
Hallo an alle Brennspezialisten!
Ich habe ein paar Fragen zwecks Feigenschnaps!
Ich habe in Kroatien einen großen Feigenbaum,der jedes Jahr wunderbare Feigen trägt!
Nun möchte ich dieses Jahr da unten einen Feigenschnaps brennen!
Wie sollte ich die Früchte einmaischen?
Es gibt ja bei den Feigen mehrere Möglichkeiten!
Die erste wäre,die Früchte wenn sie sehr reif sind
in den Maischebehälter zu geben!
Die zweite wäre die Früchte zu trocknen und späther zu brennen!
Welche Hefe gebe ich in beiden Fällen zu?
Das Problem bei den Feigen ist ja das sie nicht alle gleichzeitig Reif werden,sondern nach und nach!
Wenn ich die getrocknenten Feigen einmaische ,muß ich dann warmes Wasser dazugeben??
Für Antworten wäre ich euch sehr dankbar!
Grüße von Schorsch!!

RE: Feigenschnaps!!

Go In am 12.07.2005 17:23:59 | Region: ÖSt
Ohne Gewehr:-) - ich würde die Dinger gleich einmaischen, sobald eine halbwegs brauchbare Menge zum Starten da ist (mit Turbo oder wenigstens Reinzuchthefe). Mir fällt nichts ein, was dagegen sprechen könnte, dass man die bereits gärende Maische dann immer wieder um neue Mengen ergänzt - ich tät' sogar annehmen, dass es prinzipiell weniger Fehlgärungen geben kann, wenn man frische Früchte zu einem bereits intensiv gärenden Ansatz dazugibt - aber nur solange es noch gärt!
Allerdings muss man wohl darauf achten, dass auch die Nährsalze ergänzt und der PH-Wert korrigiert werden. Wie es mit dem Hinzufügen von Verflüssiger steht und vor allem, wie man dann eventuelle Zuckerzugaben errechnet, weiß ich allerdings nicht.
Ein wenig Wasser wird's wahrscheinlich brauchen - hängt wohl auch von der Zerkleinerungsstragegie ab ...
lG,
G

RE: Feigenschnaps!!

Schorsch am 13.07.2005 11:15:30 | Region: Mittelfranken
Hallo Go,
danke für deine schnelle Antwort!
Könnte ich auch Trockenhefe benutzen ,die selbe die ich für meine Weinproduktion nehme?
Noch eine Frage ,ich habe gehört das die Gärung der Maische nach ca.8 Wochen vollständig beendet ist??Was passiert,wenn ich die Maische länger stehen lassen muß?Sollte ich die Maische vor der Gärung Schwefeln ,so wie ich es mit meinem Wein tue?
Danke im voraus für eure Antworten!
Grüße von Schorsch!

RE: Feigenschnaps!!

Go In am 18.07.2005 10:52:36 | Region: ÖSt
Hi!
1) Ich denk' schon, dass die Weinhefe funktionieren sollte (wenn Du nicht aufzuckerst), da die frischen Feigen keinen abartig hohen Zuckergehalt haben dürften.
2) Lt. Buch v. Herrn Schmickl kann man Maische mit geringerem Alkoholgehalt nicht allzulange stehen lassen (~1-2 Monate, dürfte auch von der Temperatur abhängen). Bei hochgradiger Maische (16-20%vol) wird hingegen sogar empfohlen, mindestens 2-3 Monate zu warten, aber diesen Alc.-Gehalt bringt Deine Weinhefe nicht zustande.
Hab' selbst bis dato nur für Apfelmost "niedergradig" vergoren, der hält sich aber im Druckmostfass auch ewig, ohne zu gammeln.
lG, G

RE: Feigenschnaps!!

Bayer am 16.07.2005 10:55:59 | Region: Bayern
Warte ab bis du die richtige Menge beieinander hast.Einfach einmaischen wie normales Obst und dann mit Gärfixhefe vergären lassen. Ich habe letztes Jahr Feigenschnaps gebrannt, der war vorzüglich.Ich hab aber ca 30 Bäume, da ists leichter die Menge zusammen zubekommen.Manche Feigen können aber ruhig schon aufgeplatzt sein.
Gruss Bayer

RE: Feigenschnaps!!

Kalle am 01.08.2005 13:32:04 | Region: www
ich würdr die Feigen trocknen und dann alle zusammen mit gutem Wasser knapp bedeckt einmaischen. Die Lagerfähigkeit hängt von Alkgehalt, sauberkeit, und dichtigkeit des fasses ab.
Die hefe sollte in der lage sein den hohen Zuckeranteil verwandeln zu können.
viel Erfolg
Kalle

RE: Feigenschnaps!!

schorsch am 13.10.2005 17:35:41 | Region: Franken
Hallo an alle!
Bin wieder aus Kroatien zurück und habe meinen Feigenschnaps gebrannt!Alles super gelaufen!
Habe die Feigen nach und nach eingemeischt(sie werden ja nicht alle gleichzeitig reif)mit Hefe versetzt und bis vor 2 Tagen in einem blauen Kunststoffass gelagert!Die Maische war noch wunderbar in Ordnung!Vor 4 Tagen habe ich dann die Maische gebrannt,mit den Resten einer Weinmaische!Mir wurde dann von den alten Einheimischen geraten in den Brenntopf erst ein Holzrost und dann ein stück Sackleinen hineinzu legen,die Feigenmaisch brennt gerne im Brenntopf an!Darauf eine Lage Weinmaische und dann die Feigenmaische oben drauf!Habe aus einem 100 kg Maische ca. 8 Liter Schnaps gewonnen!
Bin sehr zufrieden mit der Qualität und dem Geschmack des Brandes!Habe den Schnaps auf ca. 48 Vol % eingestellt,er verliert ja sowieso mit der Zeit an Prozenten!
Grüße von Schorsch und nochmals Danke an alle die mir mit ihren Tipps geholfen haben!