Die Destillation von Schnaps

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Dimensionierung Mantel

ram2 am 03.08.2014 18:22:49 | Region: Banat
Moechte an meiner Anlage, deren Kessel aus einem 50l Edelstahl Bierfass besteht etwas gegen das Anbrennen der Maische unternehmen. Habe da in erster Reihe an einen klassischen Anbrennschutz gedacht aber auch an eine eventuelle Zukunft mit Doppelmantel.
Habe diesbezueglich 2 Fragen an die geschaetzte Gemeinschaft der Schnapsbrenn-Fachleute fuer die ich sowohl im Buch als auch in den Fachfragen und Diskussionen (noch) keine Antwort gefunden habe:
1. Welche Groesse fuer die Loecher im Anbrennschutz waeren angebracht? Ich dachte an 3 mm Durchmesser.
2. Wie gross sollte der Mantel sein? Ich dachte an eine Hoehe in etwa der Hoehe der maximal eingefuellten Maische und rundherum und unten einen Abstand zum eigentlichen Kessel von etwa 5cm.

Wuerde mich freuen wenn Eure Meinungen dazu erfahren wuerde!

Gruss,
ram2

RE: Dimensionierung Mantel

der wo am 04.08.2014 10:49:08 | Region: da wer
Hallo ram2

Kann nur auf Frage 1 antworten:
Ich nehme als Anbrennschutz immer einen umgdrehten Edelstahl Dünsteinsatz, also diese Dinger, die hier auch gerne als Aromakorb verwendet werden (mit Gewindestangen).
Sonst gibt es im Inet shops für Drahtgewebe mit verschiedensten Drahtstärken und Maschenweiten. Ich habe mir da für einen kleineren Topf aus 1mm Drahtstärke und 2mm dazwischen und drei M3-Gewindestangen + Flügelmuttern mal was gebastelt. Alles Edelstahl.
Die Größe der Löcher ist gar nicht so kritisch, da ich immer noch ein oder zwei Lagen Küchenrolle drunter lege (die dann von dem Aromakorb am Boden gehalten werden). Ein zugeschnittenes Stück Leintuch wäre vielleicht sicherer, es darf halt nichts dickflüssiges drunterschwappen. Bisher ist jedenfalls nichts angebrannt. Selbst meine Holunderbeerenmaische nicht, die auch als Marmelade durchgegangen wäre...ich bewege mich allerdings in Dimensionen bis 10l.

Gruß, der wo

RE: Dimensionierung Mantel

PTeer am 04.08.2014 17:17:07 | Region: Saxen
Servus ramII
Zu 1: Als Anbrennschutz habe ich mir einen Leinsack in reichlicher Kesselgröße nähen lassen.
Verschluss mit einem normalen Band gleiche Materials. Wenn die Maische zu dick scheint lege ich dort als Schutz ein Edelstahlgitter in Kesselbodengröße unter und fülle etwas Wasser vorher rein. Kesselgröße 35 L
Bin mit dieser Lösung sehr zufrieden.
zu 2: das will überlegt sein- Du findest hier im Forum wirklich genügend Auslassungen warum Du das wahrscheinlich lassen solltest.
SUFU nutzen

ciao

RE: Dimensionierung Mantel

ram2 am 05.08.2014 07:59:14 | Region: Banat
Danke fuer die Meinungen und Erfahrungsberichte.

Zu 1: Ich habe meine (letzendlich doch wahrscheinlich unbegruendete) Zweifel was das verwenden von Papier aus der Kuechenrolle oder Leinen im Kessel (wegen der Bleichmittel und anderer Chemie die beim Herstellen verwendet wurden) und wuerde das Resultat wahrscheinlich nicht so unbekuemmert geniessen koennen. Deshalb wollte ich mir einen Anbrennschutz nur aus Edelstahl bauen und stoppte bei der Ueberlegung wie gross ich die Loecher bohren sollte.
Zu 2: Habe natuerlich hier im Forum viel ueber die Vor-und Nachteile des Doppelmantels gelesen und muss nochmals Ueberlegen ob ich es auf einen Versuch ankommen lasse.

Weitere Ideen zum Thema Anbrennschutz:

a) Da ich mit Gas heize ist natuerlich der Boden die am meisten der Hitze ausgelieferte Stelle. Wie waere es wenn ich einen aeusseren Doppelboden mit einer etwa 2cm Sandschicht dazwischen anfertigen wuerde? Natuerlich waeren ein erhoehter Energieverbrauch und eine zusaetzliche Traegheit in der Temperturregelung als Nachteile zu verzeichnen aber prinzipiell wuerde die Sandschicht die Waerme entsprechend gut weiterleiten und wuerde das als Anbrennschutz reichen?
b) Hat vielleicht jemand einen Anbrennschutz nach dem Model des beruehmten deutschen Herstellers fuer Kuechenzubehoer (F...n) (fuer Milch und Suppen gedacht) nachgebaut und ausprobiert? Ist natuerlich fuer ebene Boeden gedacht aber... wer weiss?

Gruss an Alle,
ram2

RE: Dimensionierung Mantel

Bastler am 05.08.2014 16:21:01 | Region: Oberösterreich
Ich betreibe einen Doppelwandkessel, der mit Wasser gefüllt und unter Druck (0,4 bar) steht.

Von meiner Sicht kann ich sowas nur empfehlen, die Verzögerung beim heizen ist sehr gering oder nur kaum zu spüren.

Ich heize ebenfalls mit Gas der Mantel sorgt nicht nur dafür, dass nichts anbrennt sondern erwärmt auch die Seiten des Kessels, so kann ich die Wirkung besser nutzen als wenn ich nur unten den boden heizen würde.
Die Wasserschicht meines Mantels ist zu jeder Seite 2 cm dick.

Zudem begrenzt der Druckregler auch die Temperatur die entsteht. Wasser nur unter Druck höhere Temperaturen als 100°C erreicht.

Beim Sand würd ich da ein Problem sehen, da er viel heißer werden kann.

lg
Bastler

RE: Dimensionierung Mantel

ram2 am 06.08.2014 07:42:24 | Region: Banat
@Bastler: Deine Meinung hat mich wieder dazu gebracht weiter ueber eine Doppelmantelung nachzudenken! Wahrscheinlich ist es keine schlechte Idee den Mantel relativ eng um den Kessel zu entwerfen um eine kleine Wassermenge im System zu haben die dann auch eine entsprechend kleine Traegheit was das Erwaermen und das Abkuehlen des Wassers und somit auch der Maische bewirkt. Rechne somit auch mit einem Abstand von etwa 2cm zwischen Kessel und Mantel. Haette noch 2 Fragen:
a)wie hoch ist der Mantel? (ich dachte ihn etwa so hoch wie die Einfuellhoehe der Maische zu machen)
b)etwa vieviel Volumen sollte man dem Dampf lassen um den entsprechenden Druck aufzubauen?

Gruss,
ram2

RE: Dimensionierung Mantel

der wo am 06.08.2014 10:52:09 | Region: da wer
Hallo ram2

Ich würde taktisch vom kleineren Aufwand/Preis zum größeren gehen.
Kleiner Aufwand wäre faltbarer Dünsteinsatz aus Edelstahl (das sind sie eigentlich alle, selbst der vom schwedischen Möbelhaus) oder/und ungebleichter, ungefärbter Leinen (sollte doch zu bekommen sein!). Du könntest auch noch zwischen Flamme und Bierfass als Puffer eine Stahlplatte bringen. Und dir überlegen, ob du zu schnell aufheizt.

Der F***n: Lustige Erfindung, scheint bei Suppen auch gut zu funktionieren. Was er bei dickflüssigen Maischen macht? Ein Rührwerk für Sparfüchse? Der Durchmesser wird aber sehr niedrig sein, oder? Und er verhindert halt nicht, daß Dickflüssiges an den Kesselboden kommt, sondern er rührt nur ein bisschen durch, denke ich.

Gruß, der wo

RE: Dimensionierung Mantel

PTeer am 06.08.2014 13:20:13 | Region: Saxen
Hi noch mal
Grobes Leinen gibt es ohne Chemie, der Reinigungsaufwand hält sich wirklich in Grenzen.
Sand halte ich für kontraproduktiv. Da kannste eher Metallspäne nehmen. Sand Isoliert- ähnlich wie Glas. Klar, irgendwann kommt Deine Flamme dann durch... aber was soll der energetische Blödsinn? Und was willst Du mit dieser Temperaturhysterese? Irgendwann kennt man sicher seine Anlage aber die Maischen haben unterschiedliche Eigenschaften. So was würde ich mir nicht einbauen.
Ein Doppelmantelkessel sollte Öl beinhalten oder bei Wasser unter Druck stehen. Anders wird das mit ergiebiger Destillation nüscht. Die Milchtöpfe mit Pfeife sollten ja das Überkochen verhindern, also die Temperatur nicht bis 100° ansteigen lassen
PTeer