Die Destillation von Schnaps

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RE: Milchsäuregärung und andere Infektionen: Schwefelsäure als Katalysator
Von: der wo am 31.01.2018 10:22:07 | Region: da wer
Ich denke eher nicht, daß Infektionen ein unverzichtbarer Teil zu einem den kommerziellen Whiskies ähnlichen Selbergemachten ist, aber ich bin schon sehr angetan von den Möglichkeiten und auch Ergebnissen.

Der Faktor Zeit ist aber glaub ich bei Whisky das einzige wirkliche Problem.
Die Nuancen, die du vermisst, sind die eher bem Vorlauf oder beim Nachlauf? Wenn vorne, trenne einfach viel weniger (oder gar nichts) ab und lass die Zeit arbeiten. Wenn hinten, dann mache die Maischen stärker (mehr Malz, so 10% Alkohol) und brenne die Raubrände weiter herunter, also pro 10l Maische zB 3.5l Raubrand. Man bekommt nach dem Feinbrand dann mehr Körper ohne Muff.
Oder vermisst du was, was vom Holz kommt? Mit Chips sind die Möglichkeiten begrenzt. Unbedingt eigene Sticks anfertigen, und nicht zu viel nehmen, sie sollen am besten drin bleiben, bis er ausgetrunken ist. Oder vielleicht kommt das was du suchst vom Sherry? Magst du eher sherryfassgelagerte Malts? Dann gib etwas Sherry dazu. Fauler Trick, aber er funktioniert überraschend gut. Der Sherry bringt auch Aromen, welche den Milchsäureestern ähnlich sind. Und auch nussiges, wo man dann denkt, daß es vom Holz kommt. Generell sind sherryfassgelagerte Malts recht sauber. Ich bin mir nicht sicher, warum. Also ob der Sherry durch seinen niedrigen pH mit der Zeit Carbonsäuren des Whiskies verestert, den Malt also reinigt, oder ob Malts für die Sherryfasslagerung generell etwas sauberer gebrannt werden. ZB hab ich mal einen jungen Highland Park aus einem Bourbonfass getrunken. Der war wahnsinnig sauber, viel weniger Charakter als die 12-jährige Standardabfüllung aus dem Sherryfass (oder zumindest großteils Sherryfass). Ich hätte nie auf Highland Park getippt. Sherrymonster wie Macallan oder Glenfarclas nur aus Bourbonfässern wäre mal interessant (bzw für viele ein Sakrileg wahrscheinlich), was da an Charakter übrigbleibt. Bourbonfass-Malts sind bez. dem, was nicht vom Fass kommt, viel unterschiedlicher, hab ich den Eindruck. Es gibt so ganz gewöhnliche wie Glen Grant, aber auch Charaktermonster wie Bunnahabhain, Aultmore, Craigellachie...


Dieser Thread wird irgendwann nochmal ein großes Rum-Update bekommen. Ich hab im Sommer viel mit Dunder experimentiert. Nicht immer erfolgreich. Auf hd hab ich das durchgekaut:
https://homedistiller.org/forum/viewtopic.php?t=66527

Inzwischen weiß ich recht genau, welche Aromen mit Bakterien wie möglich sind. "Gezielte Aromen":
https://homedistiller.org/forum/viewtopic.php?f=1&t=67010

Wenn es wieder wärmer wird, dann werde ich unter Berücksichtigung der gesammelten Erfahrungen wieder Rum machen. Ohne Zucker, nur Melasse. Dreifach mit Potstill gebrannt. Drei kleine verschiedene Dunder-Pits, vielleicht etwas Zuckerrohressig in einen der Pits. Schwefelsäure als Katalysator. Zur Zeit ist es zu kalt für die Bakterien.
Und dann wer ich hier darüber schreiben.
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