Die Destillation von Schnaps

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RE: Probleme mit Ethylacetat in Whiskey-Maische
Von: der wo am 13.05.2016 21:04:58 | Region: da wer
Geschmacklich verträgt der Whisky mehr Nachlauf. Auch wegen der Lagerung auf Holz. Bei welchen % das dann ist, darüber entscheidet der ganze Prozess, zB die Prozente im Kessel und wie beim ersten Mal gebrannt wurde.
http://homedistiller.org/distill/dtw/double
Obst: 1. Dest. bis 25%, 2. bis 60%
Getreide: 1. Dest. bis 18%, 2. bis 58%
Das ist natürlich pauschal. Aber hier hast du zumindest mal eine Quelle, die Obst früher abtrennt. Oder googel mal "deep into the tails", es geht wohl meist um Whisky, nicht brandy.

Die größeren Threads hier über Refluxanlagen beschreiben eigentlich, warum diese in der Theorie genauso bzw besser aromatische Brände produzieren. Und in englischsprachigen Foren sind Refluxanlagen in der Mehrheit, auch für whisky. In der Praxis darf natürlich jeder selbst entscheiden.

Wenn du eine kleine Potstill im Vergleich zur großen viel schneller fährst (also die Destillation viel kürzer dauert als bei Glenirgendwas), trennst du viel schlechter (dann zieht sich der Klebstoff bis in den Nachlauf). Mit einem möglichst kurzen Steigrohr verschlechterst du die Trennung zusätzlich. Stimmt, so macht man "aromatische" Brände. Aber nicht alle Aromen schmecken gut. Ich behaupte auch nicht, daß eine Reflux mehr Aroma produziert. Aber der beißende Klebstoff-pseudefruchtigchemischscharf-Essigstich vorne und der Rachenkratzen-Schlempegeruch-Muff hinten ist halt weg.

Über Druckkochtöpfe steht hier mehrmals, daß sie nicht die beste Wahl sind. Dichten erst bei Überdruck (also langsam Destillieren geht nicht) und das Dichtungsmaterial ist eventuell ungesund in Kontakt mit Alkoholdampf. Such hier nach Silikon. Auch das ist nicht sicher. PTFE/Teflon ist der einzige sichere Kunststoff und der ist leider sehr hart, daher als Dichtung nicht immer geeignet.

Welche Durchmesser du brauchst, hängt von der Heizleistung ab. Bei 5l reichen 1000W, da kann man gut einen Liebigkühler aus 15mm innen und 22mm außen machen. 60cm Länge. Ob das Steigrohr breiter sein muss, da gibt es verschiedene Meinungen. Ich würde es schon aus Sicherheitsgründen breiter machen (damit es beim Überkochen nicht so leicht verstopft). Also 28mm Steigrohr (relativ egal wie lang), dann zwei Winkel, reduzieren auf 15mm, Kühler. Kein T-Stück mit Silikonstopfen. Besser in einen Winkel Loch reinbohren und elektrisches Einstichthermometer rein (mit Teflonband oder Mehlpampe abgedichtet).

Woher weißt du denn, daß dir das Aroma wichtiger ist, als die Abtrennung? Gefühlssache oder Erfahrungssache? Möglichst viel Aroma in die Maische oder Raubrände bekommen und dann möglichst sauber feinbrennen, das ist zumindest meine Meinung.
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