Die Destillation von Schnaps

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RE: Alkoholberechnung nach oder während der Gärung
Von: Matthias am 04.10.2016 18:50:32 | Region: NNW
Hallo der wo,

entschuldige bitte die sehr späte Antwort. Ich komme leider erst jetzt dazu, da ich kurzfristig beruflich ins Ausland beordert wurde und erst am Sonntagabend wieder zurück war. Dennoch ist es mir ein großes Bedürfnis dir für die Ausführlichkeit deiner Anmerkungen zu danken.


Ich hatte in meiner Berechnung, die ich zu "baerbelis Wein" anstellte in der Tat den von dir angeführten gravierenden Rechenfehler. War also völliger Quatsch.

Im Punkt Destillenvolumen bzgl. der 18 Liter bzw. 2,5 Liter muß ich dir teilweise widersprechen. So ist ja zum einen nicht gesagt, dass die größere immer zur Gänze mit einer Maische gefüllt werden kann, um eine dementsprechend große Raubrandausbeute zu erhalten, welche zudem ja auch noch von den Vol.% der eingesetzten Maische abhängt. Zum anderen finde ich es nicht weiter störend in der kleineren die Feinbrände zu destillieren. Diese ist, das vergaß ich zu erwähnen, aus Kupfer.

Der wo, nicht jeder zuckert seine Maischen hochprozentig auf, sondern vergärt lediglich den natürlich vorhandenen Zucker. Ich denke, beide Verfahren haben ihre Berechtigung. Und, daß es fruchtspezifische Unterschiede geben mag, soll absolut nicht in Abrede gestellt werden. Klar ist mir auch, daß je höher die % in der Maische sind, desto länger der Raubrand dauert, um auf entsprechend niedrige Gesamt-Volumen darin zu kommen. Hierzu habe ich noch ein paar Fragen an dich:
a) ist es nicht generell sinnvoll, soviel Alkohol als möglich mittels Raubrand aus einer Maische herauszuholen? Auch, um alle Aromen dieser Maische zu erhalten? Ich meine irgendwo gelesen zu haben, den Raubrand nach Möglichkeit immer auf 2-3 vol% herunterzubrennen, um eben viel Alkohol und Aromen herauszuziehen. Die Abtrennung von Vor- und Nachlauf findet dann im Feinbrand statt.
b) Das würde dann logischerweise bei einer Maische mit z.B. 15 vol% zu einer mengenmäßig höheren Ausbeute im Raubrand führen, als bspw. bei einer Maische mit 8vol%?
c) Hast du eine "Empfehlung" für eine gute bis sehr gute Gesamt-Prozent eines Raubrandes. Würdest du z.B. differenzieren zwischen Obst- und Getreideraubränden? Wenn ja, inwiefern und welche "Empfehlungen" würdest du dafür jeweils aussprechen?

Du schreibst
"Wie weit runterbrennen hängt auch von den % der Maische ab. Falls du beim Maischen Zucker zugibst und so auf 15% oder mehr gehst, wird der Raubrand sehr lange werden, um insg. unter 40% zu kommen. Schon allein aus Sicherheitsgründen sollte man den Feinbrand mit max 40% im Kessel machen. Verdünnen könnte man natürlich zwischen den Bränden. Aber verdünnen ist allgemein nicht gut für aromatische Brände, nur für Neutralalk. Bei normalen 6-12% würde ich mindestens 1/4 rausholen, also pro 4l Maische einen Liter Destillat. Bei 6% wohl kaum mehr, du bist dann ja bei nur 4 x 6 = 24%. Bei 12% etwas mehr, damit du unter die 40% kommst. Ist sicher auch fruchtspezifisch verschieden. Das braucht Erfahrung... und die habe ich hier wie gesagt auch nicht."

Ich stehe gerade etwas auf dem Schlauch, wie du auf die 24% kommst. Kannst du mir das bitte nochmal in den bewährten "Einzelschritten" erläutern?

Du hattest ferner geschrieben
"Auf den Wert -15 Oe bzw 0.985 komme ich nicht rechnerisch, sondern den vermute ich erfahrungsgemäß bei einer vollständigen Vergärung einer Maische dieser Stärke. Ich hatte baerbeli geschrieben: "Hätte man ihn zu Ende gären lassen, würde die Spindel nun so -15 Oe anzeigen. Dann hätte er so 14% (und würde natürlich viel zu sauer schmecken)."

Dieser Wert (0.985) ist, wenn ich dich richtig verstanden habe nur gültig bei einer vollständigen Vergärung bei einer Maische mit dieser Stärke? Welche Werte ziehst du für schwächere bzw. stärkere Maischen heran? Hast du hierfür eine Art Tabelle?

Ich hatte mir, kurz vor der Abreise die Mühe gemacht und deinen unterbreiteten Vorschlag in Sachen Zuckermessungen mit der Spindel durchgeführt. Als Werte habe ich erhalten:

reines Wasser = 1.000 bei 24,7°C
reines Wasser + 150 g Zucker = 1.052 bei 24,1°C
reines Wasser + 300 g Zucker = 1.098 bei 23,6°C

Spielen die Temperaturen eine große Rolle? Was fang ich nun mit diesen Werten denn genau an, d.h. wie nutze ich sie für zukünftige Messungen vor Gärbeginn bzw. nach Gärende?


So der wo, dafür, dass ich lange nichts von mir habe hören lassen, ist es mal wieder ein langer Text geworden. Hoffe dennoch auf deine Antworten in altbewährter Kompetenz. Danke dir schon mal Vorab.

Gruß Matthias
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