Die Destillation von Schnaps

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RE: Praxisfragen - Maische und Anlage
Von: baerbeli am 29.02.2016 10:21:12 | Region: Neustadt/Pfalz
Lieber Mo,

eine Maische zum Brennen machen und die Weinherstellung sind zwei verschiedene Verfahren. Bei einer Brennmaische werden dem Fruchtbrei/Früchten Hefen hinzugegeben - das war´s. Um das zu brennen, benötigt man eine Anlage, die die Maische im Kessel herumrührt. Oder einen Drahtkorb, in dem die festen Bestandteile oberhalb des Bodens des Brennkessels stehen. Was immer man machen kann, um die festen Bestandteile vom Boden fernzuhalten, muss man machen.Der Alkoholgehalt dieser Maischen ist ohne Zuckerzugabe selten höher als 8 %.
Bei der Weinherstellung muss man Früchte, Wasser und Zucker in einem bestimmten Verhältnis mischen. Rezepte dazu stehen haufenweise im Netz. Stichwort "Hobbywinzer". Der Alkoholgehalt wird durch die Zuckerzugabe gesteuert. Idealerweise läßt man Weinmaische im Glasballon gären. Nach 8-14 Tagen werden die oben schwimmenden Früchte abgepresst, dafür gibt es Presstücher. Der abgepresste Saft wird wieder in den Ballon gegeben.8 Wochen, wie du schreibst, sind in der Regel zu wenig. Wenn der Wein durchgegoren ist, siehst du die Hefen als Bodensatz. Dann zieht man die Flüssigkeit von den Hefen ab. Bei nicht durchsichtigen Gärbehältern nimmt man einen durchsichtigen Schlauch und führt ihn beim Saugen vorsichtig immer tiefer, bis die Hefe im Schlauch zu sehen ist. Der Gärbehälter sollte so stehen, dass er beim Abziehen nicht vorher bewegt werden muss. Dann läßt man das Ganze wieder 4 - 6 Wochen stehen und zieht den Wein noch einmal ab. Nun ist fast keine Hefe mehr da. Wenn man das brennt, gibt es keinen Hefegeschmack.
Diesen Wein mit einem Faltenfilter steril zu filtern, ist eine Arbeit für Doofe. Sterilfilter setzen sich sofort zu. Wenn überhaupt, dann Feinfilter. Ideal ist eine Druckfilteranlage. Um 20 Liter zu filtern, brauchst du 12 Stunden, wenn nicht länger. Und viele Filter. Und wenn du die nicht vorher ausreichend wässerst, hast du Papiergeschmack im Wein. Ist auch unnötig, wenn das Ergebnis gebrannt werden soll. Man kann auch den fertigen Wein ein wenig schwefeln, dann fällt fast alle Hefe aus. Auch Herunterkühlen auf 2 - 4 Grad lässt die Hefe ausfallen.
Thermometer gibt es überall. Ob sie wie ein Stab oder eine Gurke aussehen, spielt keine Rolle. Sie müssen genau sein und an die Anlage passen.
Und zum Volumenverlauf "Die Sache startet hoch und sinkt stetig" ( das erinnert ein wenig an den Verlauf der Kindszeugung): Das ist abhängig von soviel Variablen, hängt vor allem von der Anlage ab, die du nur sehr wirr beschreibst.
Zu 4. Die Füllhöhe sollte so hoch sein, dass keine Flüssigkeit überschießen kann. Probieren. Und die Frage nach dem Vorlauf: Je mehr Flüssigkeit, desto mehr Vorlauf. Aber das, entschuldige bitte, hätte dir auch ein mathematisch begabter 12jähriger sagen können.
Um dich besser zu verstehen, solltest du den gesamten Produktionsprozeß genauestens beschreiben, jedes Detail, dann kann man sicher besser helfen.
Prost-ata
der hans vom baerbeli
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