Die Destillation von Schnaps

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RE: Lot und Fittings?
Von: der wo am 25.11.2015 16:45:44 | Region: da wer
"ich bin der Meinung das man beim Lot zwar das Bleifreie nehmen muss aber eine Rotguss oder Messingverschraubung sollte ja nun echt nicht schlimmm sein." Also bleihaltiges Lot geht nicht, obwohl es da nur um eine minimale Kontaktfläche geht? Aber bleihaltiges Messing vergleichsweise großflächig schon? Klingt stark danach, daß es bei dir davon abhängt, wie schwer etwas zu ersetzen ist, ob du es erlaubst oder nicht...

Gut, Schmickl hat nichts gegen Messing, das wussten wir ja schon. Aber es gibt andere Meinungen und da sind auch Chemiker drunter. Und es gibt auch Hersteller, welche auf Messing verzichten.
"Es könnten sich schlimmstenfalls Metalloxide oder Metallsalze bilden" Stimmt.
"(ist jedoch sehr unwahrscheinlich)." Wieso? Metalloxide entstehen doch ganz von selbst. Messing, Rotguss, Kupfer, Blei, Zinn und Zink oxidieren ganz von alleine. Dann kommt zB etwas heiße saure Maische hoch auf die Messing-Deckeldurchführung und das Oxid ist gelöst. Und es ist auffällig, daß Kupfer, welches im Dampfstrom ist, nach dem Brennen immer recht blank ist im Gegensatz zum Liebiginneren zB. Gut, Metallsalze sind unwahrscheinlich, wenn man die Destille nach dem Brennen durchspült.
"Beides kann beim Destillieren jedoch nicht verdampfen." Stimmt, verdampfen nicht. Aber auch viele Geschmacksstoffe kommen nicht durch eigene Verdampfung ins Destillat, sondern werden von dem verdampfenden Alkohol und Wasser mitgeschleppt.
"Z.B. leiten professionelle Hersteller den Dampf durch eine Kupferchlorid-Lösung (ist ein Kupfersalz)" Aber die Kupferverbindungen sind nicht so giftig wie die Bleiverbindungen. Außerdem wird normalerweise nicht der Dampf durch Kupferchlorid geleitet, sondern Kupferchlorid wird zur Maische oder zum Raubrand gegeben. So ist das Mitschleppen geringer.

Akzeptabel fände ich: Die Dosis macht das Gift. Das ist dann aber auch eher eine Meinung, keine Begründung.

Es gibt jedenfalls genug Möglichkeiten, auf Messing zu verzichten, die zumutbar sind:
-Edelstahlpressfittinge als Durchführung und dann mit Mehlpampe den Kupfer-Destillenkopf reinpappen.
-saures Kupferelektrolyt zum Verkupfern von Messing, bei Conrad für gut 10?.
-Simplefix amasan Lötöl, um eine Kupferendkappe oder einen selbergemachten Kupferflansch an einen Edelstahldeckel zu weichlöten, mit Versand unter 10?. Oder an den Edelstahdeckel schrauben und mit Mehlpampe abdichten. Die weiteren Verbindungen zB zum Kühler einfach stecken (siehe Foto 286).

Gruß, der wo
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