Die Destillation von Schnaps

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RE: Quercus alba zum Whisky reifen
Von: der wo am 02.03.2015 19:02:06 | Region: da wer
Lieber Whisky Leerer,

Jack Daniel's smoking blocks wären auch mein Favorit, wenn ich nicht schon etwas anderes hätte.
Es gibt übrigens noch andere Anbieter kleingesägter Whiskyfässer, nicht nur Bourbon, sondern auch Malt oder Sherry, google oder buchte mal "smokewood" und "smoke chunks". Die sind zwar etwas billiger, aber haben immer nur so 0.5-1kg statt der 3.4kg von JD. ZB von Abelour, oder auch etwas teurer "Whiskyplanken" von Bowmore.
Ich glaube aber nicht, daß dieser Geschmack dann in den eigenen Rohwhisky gelangt, oder daß man den Effekt einer zweiten Befüllung wie für malt bekommt, da wenn wir daraus für unsere Zwecke Sticks sägen, diese ja nur eine Kohlefläche haben und wir die übrigen neu verkohlen müssen. Es gibt auch single malt Whisky Fassdauben in der Bucht, da ist aber natürlich das gleiche Problem.
Weisseiche bekommt man auch manchmal als Drechselholz/Messergriffschalen/pen blanks, dann aber meist mit eingewachsten Enden. Die müsste man dann wegsägen... Ich habe jedenfalls ungewachstes gefunden (Restposten eines Schreiners aus der Bucht) und damit spiele ich zur Zeit rum...
Aber wie gesagt, mit den JD hast du gutes geeignetes (ohne Splint) und auch abgelagertes, verwittertes Holz für einen guten Preis pro Menge.

Im homedistiller-forum steht viel über oak sticks. Der allgemeine Konsens ist, daß diese mindestens 1cm dich sein müssen, daß sie vor der Hitzebehandlung länger gewässert werden sollten (das sind die kleingesägten Fassdauben natürlich schon im Gegensatz zu meinem Drechselholz) und daß sie rundherum gecharred sein müssen. Wie genau und ob davor getoastet, da gibts verschiedene Meinungen.
Schaut man sich Fassherstellungsvideos auf youtube an, fällt auf, daß Bourbonfässer beim Zusammensetzen zwar erhitzt werden, dieses aber primär zum Biegen der Dauben. Das abschließende Charring ist aber recht gründlich mit großer heißer Flamme. Ein eigentliches toasten (außer dem beim Biegen) findet gar nicht statt. Das sieht man auch an den Bildern von den Jack Daniel's blocks, die es so im Inet gibt, außer der einen schwarzen Fläche sind die sehr hell. Bei Weinfässern allerdings wird am Schluss das Fass statt charring nur eine Zeit lang über ein Kohlestöfchen gestülpt, das ist dann wohl das toasten.

Ich habe zur Zeit in verschiedenen Schnäpsen verschieden bearbeitete oak sticks liegen, eher so Sachen, die nicht ganz gelungen sind, leider noch keinen Rohwhisky, der ist noch in Arbeit...
Kann bisher nur schon Bekanntes bestätigen: Nämlich, daß du mit nur getoastetem Holz das gleiche wie mit den "Eichenchips in 40g Tütchen" (die habe ich auch mal probiert) bekommst, also Farbe und Würze, aber kein Süsse oder Weichheit, die bekommst du mit charring.
Getoastet habe ich in der Mikrowelle, eigentlich genial, da das Holz innen sogar wärmer als außen wird, aber es raucht auch recht schnell und den Geruch bekommt man wahrscheinlich nicht so von alleine wieder weg, ich habs dann lieber bei einem kurzen toasten belassen, sofern ich das beurteilen kann. Ich würde das daher auch nicht im Backofen empfehlen, eher das nächste mal die Sticks in einen Topf mit Deckel auf eine mobile Herdplatte auf niedriger Stufe draußen hinstellen und das Holz öfters wenden. Gecharred habe ich mit meinem Gasbrenner am offenen Fenster.

Hab das mal durchgerechnet: Um dem Rohwhisky die gleiche Holzoberfläche wie in einem standard barrel 53gal (=200l) zu bieten, braucht man pro liter 60%igen ca 80cm² bzw einen Stick 20x1x1 oder 9x2x2cm, und es scheint sich bei meinen Versuchen abzuzeichnen, daß diese Mengenangabe auch in der Praxis passt. So ein Stick 20x1x1 wiegt vor dem toasten/charren übrigens 35g, mit den JD-blocks hättest du also erstmal für 100l vorgesorgt...

Gruß, der wo
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