Die Destillation von Schnaps

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RE: Birdwatchers, Backhefe, Tomatenmark, Nährstoffe, Zuckermaische
Von: Hydroxyethan am 01.12.2014 23:55:39 | Region: Europa
Lieber Wo!

Das mit dem Glyphosat hat nix mit Schwermetallen zu tun, war nur eine Anekdote, um darauf hinzuweisen was alles in unseren Grundnahrungsmitteln zu finden ist... und da eigentlich nicht hingehört...

Was Deine Magnesiumsulfatfrage betrifft: Magnesiumsulfat ist halt in Wasser recht gut dissoziierbar und damit auch besser durch Zellmembranen transportierbar und biochemisch nutzbar. Magnesiumoxid ist so gut wie nicht dissoziierbar. Würde mal vermuten dass es aus drei Gründen in Düngern enthalten ist:

1. Es reduziert die Brisanz von Nitratdüngern, so dass diese frei verkäuflich werden. (Wer jetzt oben gut aufgepasst hat, weiss jetzt auch wie man es wieder RAUS kriegt, wenn man denn möchte, hi, hi...)

2. Es neutralisiert zu niedrige pH- Werte im Boden und fördert damit die Stickstoffaufnahme. Je nachdem, woher der Stickstoff kommt, haben diese auch Einfluss auf den pH. Ammonium- und Nitratdünger verhalten sich da unterschiedlich.

3. Es dient als Trennmittel zum Erhalt der Rieselfähigkeit, um maschinelle Ausbringung zu unterstützen und Verklumpen zu reduzieren.

4. Könnte auch sein, dass es techn. durch die jeweiligen Gewinnungsprozesse sozusagen "Frei Haus" mit geliefert wird, ist aber eher unwahrscheinlich.

Dann muss man noch bedenken, dass sich MgO2 in Wasser (je nach Konsistenz, also Quelle) recht schnell in Mg(OH)2 (Magnesiumhydroxid) umsetzt. Das ist zwar theoretisch eine starke Base, ist aber EBENFALLS nur sehr schwer wasserlöslich, so dass es sich de Facto nur relativ schwach basisch verhält. So, fügen wir nun noch ein Ammoniumsalz hinzu (also DAP z.B.), werden die aus dem Hydroxid entstehenden OH-Gruppen und Ammoium zu Ammoniak und Wasser verwurstet und ersteres gast aus. Weg ist der Stickstoff! Und weil das Gleichgewicht damit durch Entfernen einer Komponente verschoben wird, löst sich das Magnesiumhydroxid plötzlich doch... Und Magnesiumionen werden freigesetzt... Du siehst, komplexe Sache das! Umsalzen kann auch zum Problem werden, wenn mögliche Salzverbindungen aufgrund einer schlechten Löslichkeit ausfällen, also entfernt werden. Da ist auch wieder der leidliche pH-Wert im Spiel...

Ein guter NPK-Dünger muss gut aufeinander abgestimmt sein, sind aber die Meisten. Die Spurenelemente sind meist auch dabei, reicht durchaus. Allerding ist Hefe keine Pflanze sondern vom Nährstoffbedarf in etwa (!) wie tierisches Gewebe zu behandeln, daher mehr Stickstoff, z.B.

Kaliumsulfat ist als Kaliumlieferant übrigens brauchbar, aber nicht optimal. Löslichkeit nur 111 g/L. Das ist in der Landwirtschaft von Vorteil, da damit eine Langzeitwirkung erreicht wird und ein zu schnelles Auswaschen verhindert wird. Das interessiert uns nicht, wir haben ja ein Fass. Tut aber.

Alles obig erwähnte wurde von mir allerdings nicht empirisch überprüft, ich bewege mich da also nur auf theoretischem Niveau. Also ohne Gewähr!

Bin schon gespannt auf Deinen Geschmackstest!

MFG Hydroxyethan
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