Die Destillation von Schnaps

Möchten Sie mit anderen Ihre Erfahrungen zur Destillation von Schnaps austauschen? In diesem Forum dreht sich alles um das Schnapsbrennen als Hobby. Bitte beachten Sie unsere Forenregeln (siehe Hilfreiche Tipps zur Benützung).

Beitrag:

RE: Neu im Forum, Vorstellung
Von: No-Methyl am 02.02.2012 21:12:34 | Region: zwischen den Meeren
Hallo Kai, hallo Harm,

Danke für die Begrüßung!

Ihr habt recht, dass Experimentieren und Tüffteln sind für mich der Hauptanreiz. Bin oder besser war an sich nicht der große Schnapstrinker. Aber mein Obstler aus Mirabelle und Zwetschge schmeckt mir richtig gut. Er scheut bereits jetzt keinen Vergleich mit einem gekauftem. Und ich hoffe, dass er mit der Lagerzeit noch besser wird. Möchte nächsten Sommer auch etwas von der dann gut abgelagerten Maische mit frischen Früchten im Aromakorb brennen. Dann müsste er noch fruchtiger werden. Kann es kaum erwarten.

Ich hatte versprochen, eine Beschreibung der von mir gebauten Destille ins Netz zu stellen. Sie ist jetzt in der Galerie unter der Nummer 208 zu sehen. Fragen und Kommentare sind herzlich willkommen. Fotos finden sich in der Galerie.

Basis ist ein alter 5L-Schnellkochtopf, den meine bessere Hälfte freigegeben hatte. Eine freundliche Mail an den Hersteller ergab die Information, dass es einen passenden Silikondichtring zu kaufen gibt und man mir diesen gerne schicken würde. Kann ich nur empfehlen, wenn ich hier manchmal die abenteuerlichen Abdichtversuche lese. Ist übrigens nicht teuer.
Aus verschiedenen Gründen wollte ich keine Kupfer-Anlage. Deshalb habe ich meine Destille komplett aus Edelstahl mit Glaskühler gebaut.
Der Anschluss des Steigrohrs habe ich mit einem 1“-Schraubflansch realisiert. Ich habe mich hier dicht an das Buch gehalten, dass für maximales Aroma einen ähnlichen Durchmesser empfiehlt. Zur Abdichtung des Flansches, seiner 4 Schrauben und der Verschlussschraube für das ehemalige Entlüftungsventil des Schnellkochers habe ich Teflon-Dichtband genommen. Mehrere Streifen Dichtband miteinander verzwirbeln ergeben eine perfekte Dichtungsschnur. Wenn man dickere Dichtungen benötigt, kann man einfach mehrere solcher gezwirbelten Schnüre wieder miteinander verzwirbeln. Geht gut mit einem Akku-Schrauber. Die eine Seite in das Futter und die andere in einen Schraubstock einspannen und dann vorsichtig Gas geben. Die Schrauben sind natürlich auch aus Edelstahl.
Mit Hilfe eines 1“-Doppelnippels habe ich oberhalb des Schraubflansches ein 1“-T-Stück eingeschraubt. Den Doppelnippel könnte ich theoretisch gegen ein langes Gewinderohr austauschen, um eine Reflux zu realisieren. Wenn es mal soweit ist, werde ich vielleicht den einen oder anderen Rat zu Länge und Ausführung des Rohres benötigen.
Im oberen Ausgang des T-Stücks steckt der Silikonstopfen für das Thermometer in einem ¾“-Reduzierstück.
Im seitlichen Ausgang steckt ein 1“-Bogen (45 Grad). Weiter geht es mit einem 20cm langen 1“-Gewinderohr. Für den Übergang zum 40cm langen Liebigkühler habe ich mir einen Stopfen aus Teflon drehen lassen. Trotz langer Suche im Internet konnte ich keinen passenden Adapter finden. Das Rohmaterial hatte ich noch. Der Schlosser hat auf der einen Seite 1“-Rohrgewinde und auf der anderen einen zum Kühler passenden Kegel gedreht. Der Durchlass des Stopfens ist 18mm groß. Der Kegelsitz wird wie alle Schraubverbindungen mit Teflonband abgedichtet. Dieses hat bereits mehr als 15 Brennvorgänge gehalten. Obwohl ich den Kühler jedes Mal abnehme, ist das Teflonband auf dem Kegel immer noch heile.
Anfangs hatte ich ein Glasthermometer. Dies ist mir aber beim dritten Versuch gebrochen. Jetzt benutze ich ein digitales Einsteckthermometer und bin damit sehr zufrieden.
Der Kühler wird mit einer billigen Pumpe für Zimmer-Springbrunnen betrieben, die in einem Eimer (ca. 14L) liegt. Zur Kühlung des Wassers verwende ich mit Wasser gefüllte, gefrorene 0,5L-Plastikflaschen. Diese sind wieder verwendbar und kühlen mehr, als gekaufte Kühlpacks.
Inzwischen weiß ich, der Kühler hätte auch kürzer sein können. 20cm hätten wahrscheinlich auch gereicht.
Geheizt wird mit einem günstigen 1-Flamm-Gaskocher. Da dieser sich aber nicht weit genug runterregeln ließ, habe ich das ganze mit einem zusätzlichen Gasventil erweitert. Habe jetzt das Gefühl, das weniger zerkocht.
Eine Beschreibung der auf den Fotos erkennbaren Vorlage folgt in Kürze.

Was haltet ihr davon?
Der Beitrag auf den Sie antworten wollen steht oberhalb.

Auf Beitrag antworten

Name:
E-Mail:
Region:
Title:
Bitte geben Sie einen aussagefähigen Titel ein.
Um mehrere Bilder hochzuladen, bitte einfach mehrere Bilder auswählen.